Freitag, 18. März 2011

So, jetzt aber wirklich!

Jaja, lieber Bruder und alle anderen, die schon sehnlichst auf Bilder vom letzen Trip gewartet haben, es hat seine Zeit gedauert, aber nun, endlich, habe ich es geschafft, die besten Schnappschüsse zusammen zu suchen, um sie euch hier zu präsentieren.

Fangen wir also damit an, dass Terry und ich von Broome zurück nach Perth geflogen sind, wo uns die 15 Grad Temperaturunterschied erstmal völlig aus dem Konzept gebracht haben. Nachdem uns Coen vom Flughafen aufgesammelt hat und es mittlerweile schon 12 Uhr nachts war, entschieden wir uns nur dazu, fix im Hostel einzuchecken und der Hunger hat uns dazu getrieben, nochmal den besten Kebeb auf Erden (siehe so ziemlich einer der ersten Einträge hier) zu genießen, bevor wir die Stadt wegen mangelnder Symphatie wieder ganz schnell verlassen. Am nächsten Morgen sind wir Terrys Wunsch nach gegangen und haben noch einen Abstecher ins Aquarium gemacht, wo eben so einige Meeresbewohner (unter anderem Schildkröten!! und Rochen, die wir sogar anfassen konnten) zu bewundern waren. Ich hätte ja gerne ein paar Bilder davon hochgeladen, aber ohne Blitz sind die nicht so sehenswert. Tobi, den wir in Carnarvon kennengelernt hatten, haben wir natürlich auch eingeladen, denn der war lustig. Und das Aquarium hat ihm auch gefallen!

Die erste nacht unseres Trips haben wir dann jedenfalls einige Kilometer außerhalb von Perth verbracht, auf einer Raststätte gleich neben der Straße. Also Zelt aufgebaut, Gaskocher rausgeholt und die Meisterköchen haben sich dran gemacht, ein Abendmahl zu zaubern.


Am nächsten Morgen weiter nach Margaret River, um eine Freundin von Coen auf ihrer Pferdefarm zu besuchen und netterweise hat ihr Boss uns auch gleich angeboten, im Arbeiterhaus zu nächtigen, was wir dankend angenommen haben, da man als Backpacker ja jede Möglichkeit auf ein Bett und eine Dusche nutzt.
Wunderschöne Gegend, zwischen lauter Weinkellern, die kostenlose Proben anbieten, wo die Angestellten allerdings komisch schauen, wenn statt seriousen Weinliebhabern im Anzug drei "stinkende" Backpacker in Jogginghosen ankommen. Kann uns ja aber egal sein, und kennt dort ja niemand...
Zu Programmpunkt zwei hat unser Outfit super gepasst, es ging nämlich auf die Alpakafarm. Sooo putzige Tierchen und die haben ganz weiches Fell! Hatte ein Bisschen was von McLoyd´s Töchtern, was der Mutti sicher wunderbar gefallen hätte! =)


Pferdefarm also, da wird auch ein Wachhund gebraucht. Doof nur, dass der hier ein wenig Angst vor fremden Menschen hatte... Aber niedlich war er!
Das kleine Fohlen konnten Coen und ich eigentlich auch aus der Nähe betrachten (Terry hat eine Pferdehaarallergie und musste desterwegen im Auto warten), aber als es anfing, rum zu springen, hatte ich Angst um meine Füße und die mutti war mir eh zu groß. Am Ende des tages jedenfalls mit der Erkenntnis gegangen, dass Pferde nicht mein Ding sind.


Bevor wir Margaret River aber ganz verließen, wurde wenigstens nochmal der Strand besucht und man muss sagen, dass es sehr windig und frisch war, aber es hat sich definitiv gelohnt!



Weiter ging die Tour an der Südküste, Denmark und Albany waren die Highlights, also wurde auch dort nochmal eine Nacht bei ehemaligen Arbeitskollegen von Coen geschlafen. Denmark war so ziemlich die schickste Stadt, die ich bisher in Australien gesehen habe mit einem umwerfenden Strand und netten Leuten. Man kann sich das ein wenig wie Daubitz vorstellen, muss sich dann eben nur das Meer dazu denken... =)

Aber auch das kleine, schöne Städtchen musste nach einer Nacht verlassen werden, um Melbourne näher zu kommen, also wurde die folgende Nacht im Nationalpark gecampt und gekocht.


Der berühmt-berüchtigte Tree Top Walk wurde nicht ausgelassen, im Nachhinein muss ich allerdings sagen, dass es nicht so super spektakulär war. Aber nett!


In Esperance angekommen mussten wir uns entscheiden, ob wir unser letztes Geld rauswerfen, um so weit wie möglich zu kommen und dann völlig pleite auf Arbeit zu hoffen oder ob wir mit dem kläglichen Rest in Esperance überleben, bis wir dort Arbeit gefunden haben. Was wir letztlich gemacht haben, wisst ihr ja. Jetzt also die Bilder von unserem 1-monatigen Aufenthalstsort und damit auch die Gründe, warum wir den Ort so gemocht haben und es drei Tage gedauert hat, bis wir uns wirklich trennen konnten.


Ich muss sagen, dass ich leider nie zum Sonnenaufgang dort war, habe mir aber sagen lassen, dass dann Kängurus am strand zu finden sind. Und ich habe Bilder gesehen von Leuten, die die Nacht dort verbracht haben und am nächsten Morgen neben Kängurus aufgewacht sind. Traumhaft also.

Wir haben zwar ziemlich schnell einen Job gefunden, mussten uns allerdings die vier Tage bis zum Start vertreiben. Und das ging am besten beim Angeln!


Ja, also Terry und ich haben so ziemlich das erste Mal bewusst und freiwillig eine Angel in die Hand genommen und das konnte man auch sehen...
Coen hat uns dann mal gezeigt, wie das ging mit dem Fische raus holen. Bravo!


Und Achtung! Jetzt kommt, was ich am Haken hatte:


Nein, es ist nicht nur Seegras. Das haben wir allerdings auch erst mitbekommen, als ich das Knäuel auf dem Steg abgelegt habe und die Krabbe darunter wieder Boden unter den Füßen hatte. Ich also aufgesprungen, um mich zu freuen, DASS ich was gefangen hatte, dann realisiert, dass man Krabben auch essen kann, also hinterher gerannt, aber das blöde Vieh war zu schnell für mich und ist auf der anderen Seite vom Steg wieder ins Wasser gesprungen...
Coen fand das wahnsinnig amüsant. Ich nicht so...


Für mich war der Tag also gelaufen, ich hatte die Schnauze voll. Und Terry hatte es nach einigen Stunden auch nicht mehr drauf angelegt, Fische zu fangen, sondern sich stattdessen die Angelschnur wie Huckleberry Finn um die Zehen zu wickeln.



Irgendwann hatte ich mich dann auf den Weg gemacht, um die Fische von anderen Leuten zu fotografieren, als Coen angefangen hat zu schreien, weil er was gaaaanz großes hatte. Blöder Arsch!



Nach drei Tagen auf dem Steg hatten wir dann aber alle irgendwann genug und haben nur noch die Angel reingehalten, um zu sagen, dass wir irgendwas machen und wenn dann doch mal was dran hing, wurde es an den Seelöwen Sammy verfüttert. Außer natürlich Coens großen Fische, die haben wir selber geschnappelt.


Bis zu dem Tag, an dem wir in unser Sharehouse ziehen konnten, wurde noch in der Wildness gezeltet, was zu einigen netten Sonnenuntergangsbildern führte.


Und dann, endlich war es soweit, wir wurden für unsere Dienste in der Fleischfabrik bezahlt!


Was dazu führte, dass wir die Mitarbeiter, die wir leiden konnten (6 Franzosen) zum Sushi eingeladen wurden und danach gings ab in den Club!






Mitternachtssushi, wie lecker... Nicht.


Nachdem wir beschlossen hatten, nun doch bis Sonntag zu bleiben, um Samstag nochmal mit unseren neuen Freunden feiern zu gehen, hat sich auch am Sonntag der Plan geändert und wir sind bis Dienstag geblieben, weil Montagabend nochma ein BBQ für die fleißigen Arbeiter der Fabrik geschmissen wurde.

Also Dienstag dann wieder alles rein ins Auto und zurück auf die Straße, um den Weg nach Melbourne fortzusetzen und eigentlich wollten wir uns auchh beeilein, weil max schon 1000 Nachrichten hinterlassen hatte, in denen er meinte, dass er sehrnlichst auf uns wartet. Das Problem war, dass ich als Beifahrer und Kartenleser den schnellsten Weg einmal quer durch die Wildniss vorgeschlagen hatte, um so schnell wie möglich voran zu kommen und die Karte hat gesagt, dass der Weg nur und ausschließlich für 4x4 Wägen gemacht ist. Das sollte uns ja nicht hindern, schließlch hatten wir ein 4x4 Gefährt. Das Ding war, dass der nicht gut genug war, um den 3m breiten und etwa 70km langen Sandweg zu überstehen, also sind wir schon nach kläglichen 50m steckengeblieben, mussten die Räder frei schaufeln und rückwärts wieder raus. Also doch den langen Weg zurück bis zur eigentlichen Straße.


Nach 7 Monaten in Western Australia mussten wir zwei Staatsgrenzen überqueren, um nach Melbourne zu kommen und das ließ unsere Herzen bluten...


Allerdings sind die Sonnenuntergänge in South Australia mindestens genauso schön anzusehen und so haben wir es uns wieder am Straßenrand bequem gemacht.


Kurz vor einem winzigen Städtchen mit dem Namen "Kimba" war es dann wieder soweit, das Auto hat Probleme gemacht. Wir waren ja froh, dass wir mit einem Mechanker reisen, der konnte allerdings auch nichts weiter machen, als warten, Autos anhalten und hoffen.


Nach ein paar Stündchen in der prallen Mittagssonne hatten wir es dann geschafft und wurden die 50km nach Kimba gezogen.


Problem Nummer zwei war dann aber, dass das Ganze an einem Freitag passiert ist, wir erst gegen 5 in Kimba ankamen und die Werkstatt, wo Coen die Ersatzteile kaufen konnte, erst wieder ontag offen hatte. Also lustiger Spaß auf einem öffentlichen Parkplatz direkt im "Stadt"-Zentrum und Campen für die nächsten drei Nächte. Auch auf dem öffentlichen Parkplatz...


Aber Montagmittag konnten wir weiterziehen und waren mehr als erfreut über diesen Fakt!



Im gleichen Zug kann ich sagen, dass Kimba idyllisch war und man niemals Angst haben musste, weil die Leute, die dort wohnten an zwei Händen abzuzählen waren und sich so gut wie immer in der Bar versteckt hatten.
Als wir wieder in der Wildniss unterwegs waren, grade unser Zelt aufgebaut hatten und unser Dinner genossen, hat eines Abends ein Auto direkt neben unserem geparkt und Coen ist mal schauen gegangen was der Typ will. Nach etwa 20 Minuten kam er wieder und meinte, dass der Kerl nicht abhaut, bevor er uns Ladys kennengelernt hat, also sind wir auch mal an sein Auto gedackelt, haben dem dicken Mann da drin die Hand gegeben und beschlossen, dass der zu gruselig für uns ist und wir dort nicht länger campen wollen, nachdem er mindestens drei mal gesagt hat "Don´t get lost! Lots of people get lost around here." (zu deutsch: "geht nicht verloren! hier geht oft mal jemand verloren." Also schnell wieder alles ins Auto gepackt und weitergezogen, um nicht verloren zu gehen!


Wir haben es aber überlebt, sind in Adelaide angekommen, haben Coens Auto verschrottet, weil das Teil im Arsch war, haben ein Mietauto genommen und sind Max und Robis Beispiel gefolgt, als wir einen Zwischenstop in Hahndorf eingelegt haben, um deutsches Bier und deutsche Hausmannskost zu genießen.


mein Teller, voll mit Kassler

Terrys Teller, voll mit Kassler, Bockwurst und Weißwurst (die war aber nicht so lecker)

Coens Teller, voll mit dem Tagesangebot, was auch immer das war... ich glaube, Rippchen.


Spinnen gabs unterwegs auch nochmal eben zu sehen, hier haben wir das Exemplar "Handsman", welches normalerweise Handgroß ist, ich habe meine Hand daneben gehalten und sie war zwar groß, aber noch nicht groß genug. Ich will Monster sehen!



Kurz vor der Great Ocean Road - dem letzten Highlight unserer Tour - haben wir noch in einem supersüßen Städtchen gehalten, dessen namen ich jetzt allerdings vergessen habe. Ist ja auch egal, das Bild zeigt, dass es niedlich war, obwohl es geregnet hat.
Und der regen hat während der gesamten Great Ocean Road, also etwa 300km wunderbarer Küste mit imposanten Felsformationen, angehalten, was uns dazu gebracht hat, eher uns sebst zu fotografieren, als die Steine, die dort so im Wasser rumlagen (die lagen wirklich mehr, als dass sie standen, denn das ganze Phänomen "great ocean road" wird von jahr zu jahr weniger).




Aber so die typischen Dinger haben wir fotografiert, also oben die "London Bridge" (ja, es ist keine Brücke mehr) und unten die "12 apostels" (ja, es sind keine 12 mehr, sondern nur noch 8)...


Nun sind wir aber in St. Kilda, Melbourne, Victoria, Australia angekommen, haben Max in unserer Ankunftsnacht von Arbeit abgeholt, was ihn bissl aus dem Konzept gebracht hat und wir sind Melbourne verfallen! Sonnenschein, Strand, Menschen, Bars und Nachtclubs überall!


Ich habe mir direkt einen schlechtbezahlten Job in einer Shishabar (Wasserpfeife) gesucht und werde dort noch arbeiten, bis unser Franzose kommt und uns nach Sydney mitnimmt. Also von jetzt an noch etwa eine Woche oder gar weniger.
Max wird uns morgen schon wieder verlassen, um die Westküste hochzureisen, aber wir hoffen einfach mal, dass wir in an der ostküste nochmal sehen, bevor er zurück nach deutschland macht.

Jetzt sind also alle wieder auf dem Laufenden, meine Finger glühen vom Schreiben und ich freue mich schona uf eure Kommentare! Auf dass eure Finger glühen!! =)

Donnerstag, 10. März 2011

Ziel erreicht

Wir haben es geschafft, das alte Auto in Adelaide verschenkt und der Mietwagen hat uns gestern Nacht schließlich sicher nach Melbourne gebracht. Jetzt sind wir hier, warten eigentlich auf den Franzosen, der mit uns dann nach Sydney fahren wollte, aber da tritt auch schon das nächste Problem auf: der hat es knappe 150km aus Esperance geschafft, dann ist sein Auto liegen geblieben... Nun warten wir, wie er sich fortbewegt, werden bissl in Melbourne arbeiten, shoppen und die Großstadtluft schnuppern. Bilder folgen vielleicht heute abend, wenn ich Lust und Laune habe. Das wird sich zeigen, wie sehr wir den Fakt, dass wir wieder mit Max vereinigt sind, zelebrieren. Mal schauen... =)